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FLARM-Empfänger selber bauen

Was ist das?

FLARM ist ein in Leichtflugzeugen eingesetztes Kollisionswarngerät [..], das in der Schweiz ursprünglich für den Segelflug entwickelt wurde und in kurzer Zeit weltweite Beachtung und Verbreitung erfuhr. Es [..] umfasst im Wesentlichen einen GPS-Empfänger und ein digitales Funkmodul, bestehend aus einem Sender, der u. a. die aktuelle Position des Geräts im Nahbereich (einige Kilometer) anderen FLARMs übermittelt, und einem zugehörigen Empfänger.

https://de.wikipedia.org/wiki/FLARM

Wozu braucht das der Drohnenpilot?

FLARM ist ein weiteres Hilfsmittel, das beispielsweise in der weiteren Umgebung von Segelflugplätzen oder Gleitschirm-Aktivitäten die Vermeidung von Annäherungen und Kollisionen unterstützt. Aber auch bei koordinierten (Such-) Einsätzen, bei denen Helikopter im Einsatz sind, kann ein FLARM hilfreich sein, wenn alle Partner in der Luft damit ausgestattet sind.

Etliche Drohnenpiloten verwenden einen FLARM-Sender, zB Aurora.
Das ist gut, aber nur die halbe Wahrheit, weil mit einem Sender sehen zwar die mit FLARM ausgerüsteten Flieger uns, aber wir sie noch nicht. Ich suchte deshalb nach einer Möglichkeit, auch FLARM-Signale zu empfangen.
Fündig geworden bin ich bei einer Software für den Rasperry-Pi Microcomputer names Stratux.

Was braucht's für den FLARM-Empfang?

  • Einen Raspberry-Pi Einplatinencomputer, ich verwende den 4B mit 2GB
  • Zwei USB-Funkempfänger mit zugehörigem Antennensatz; ich verwende diesen
    Optimalerweise sollte die Antenne für die US-Frequenz 978MHz mit einer für die fürs FLARM verwendete 868MHz ersetzt werden.
  • Einen GPS-Empfänger, beispielsweise den da
  • Das vorbereitete Image, aktuell https://franks-stratux.de/stratux-europe-edition-1-6r1-eu029/
  • Eine zB 32GB-MicroSD-Speicherkarte und eine Software (mein Favorit ist Rufus für Windows, andere brauchen andere), um das Image darauf zu bringen.
  • Eine Stromversorgung, zB Powerbank oder Netzteil
  • Ein Gehäuse, um all das unterzubringen. Neben den käuflichen gibt's auch die Möglichkeit, auf einem 3D-Drucker selbst eins herzustellen, auch hier gibt's auf den einschlägigen Webseiten wie Thingiverse diverse Vorlagen. Mein Prototyp (deshalb ist der Antennenanschluss noch falsch beschriftet) habe ich so erstellt.
  • Ein Tablet oder Handy, das die empfangenen Signale anzeigt

Wie funktioniert das?

Das Prinzipschema ist recht einfach: Die beiden Empfänger lauschen einerseits auf ADS-B - Signale (die sind für uns weniger interessant, es sind Signale von grösseren und/oder motorbetriebenen Flugzeugen mit Transponder) und andererseits dem FLARM-Signal. Wenig überraschend wird mit dem GPS-Signal die eigene Position ermittelt. Der Raspberry-Pi (oder kurz Raspi) enthält eine WiFi-Schnittstelle, die als Access Point konfiguriert weden kann, und eine eine Website, die von Mobilgeräten und/oder Tablets abgerufen wird.

Wie nehme ich das Ding in Betrieb?

Das ist einfach: An einem trockenen Ort aufstellen, sodass der GPS-Empfänger freie Sicht auf den Himmel hat, Strom anschliessen, ca 10 Minuten warten, Tablet verbinden, fertig!

Währenddem die Kartenansicht gut benutzbar ist, hat die Radar-Ansicht zwei Einschränkungen, die nicht unerwähnt bleiben sollen:

  • Der Mittelpunkt ist die Position des Empfängers, nicht der Drohne
  • Infolge der Mess-Ungenauigkeit dieses Empfängers wird eine Bewegung dargestellt, die zur Folge hat, dass Norden nicht immer oben ist, sondern die erkannte Bewegungsrichtung. Das kann verwirren.

Da ich dieses Projekt im Winter realisierte, habe ich naturgemäss wenig bis keine "fremden" FLARM-Signale aufgefangen, da alle Segelflieger hangariert und auch wenig bis keine Gleitschirmler unterwegs sind. Mit meinem eigenen Aurora-Sender habe ich im Umkreis von ein paar -zig Metern aber gute Signale angezeigt erhalten.

Dank Alain und Patrick konnten wir noch ein paar Tests durchführen:





Wie weiter?

Falls Du daran interessiert bist, allein oder in einer Gruppe diesen Empfänger nachzubauen, existieren - neben der Option, hier einen Kommentar zu hinterlassen - auch eine Telegrammgruppe und weitere, detailliertere Informationen auf meiner Homepage https://moodle.droehn.li, die ich Dir (nach Übermittlung einer Mailadressse) gerne freischalte.

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One thought on “FLARM-Empfänger selber bauen

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