Logo-Drohnenblog
Das „Gatwick-Gespenst“

Wer erinnert sich noch an die Schlagzeilen vor fünf Jahren:


Kurz vor Weihnachten hat der Flughafen Gatwick in London wegen angeblicher Drohnensichtungen seine Flüge eingestellt. Die Polizei geht 67 Meldungen über Drohnensichtungen zwischen dem 19. und 21. Dezember 2018 nach. Für rund 36 Stunden lagen die Reisepläne von rund 150.000 Passagieren auf Eis. Die Vorfälle werfen Fragen zur Flughafen- und Flugsicherheit auf.

"Der Flugverkehr war stundenlang gestört. Der offiziellen Website zufolge flogen Drohnen über die Start- und Landebahnen.

Sämtliche Starts und Landungen wurden daraufhin bis auf Weiteres abgesagt. Viele Passagiere sassen stundenlang in ihren Flugzeugen fest. Maschinen, die landen wollten, wurden Hunderte von Kilometern umgeleitet, um auf anderen Flughäfen zu landen.

Am Donnerstagmorgen um 3 Uhr wurde der Flugverkehr wieder aufgenommen, eine Dreiviertelstunde später jedoch wieder eingestellt, nachdem erneut Drohnen über dem Flughafen gesichtet worden waren."

Diese Schlagzeilen veränderten die Drohnenwelt dramatisch; über Drohnenverbote wurde diskutiert, nach strengen Regeln und Einschränkungen gerufen, Untersuchungen wurden im grossem Stile eingeleitet.
Was ist eigentlich daraus geworden?

Gatwick-Airport-Drone-Incident-evidence-1024x570

Wikipedia schreibt dazu:
"Am 19. Dezember 2018 um 21 Uhr GMT wurde der Flugbetrieb vorübergehend eingestellt. Wiederholt wurden eine oder mehrere Drohnen über dem Flughafengelände gesichtet. Die Drohnen wurden anscheinend gezielt zur Behinderung des Flugbetriebs eingesetzt. Am 20. Dezember 2018 war kurzzeitig ein Flugbetrieb morgens um 3 Uhr für etwa 45 Minuten möglich. Danach wurde der Flugverkehr erneut eingestellt, da wieder mindestens eine Drohne gesichtet wurde. Zur Unterstützung der Suche nach den Betreibern der offenbar professionellen Drohnen wurde der National Police Air Service und das britische Militär beigezogen. Am 21. Dezember 2018 wurde um 11 Uhr der Flugbetrieb wieder aufgenommen, allerdings nach der erneuten Sichtung einer Drohne um 17:10 Uhr Ortszeit für knapp eineinhalb Stunden erneut unterbrochen. In der Folge wurden Störsender des britischen Militärs installiert, die einen sicheren Flugbetrieb erlaubten. Laut der Zeitung Daily Mail setzte die Armee das Drohnenabwehrsystem Drone Dome der israelischen Rüstungsfirma Rafael ein. Am späten Abend wurden zwei Tatverdächtige festgenommen, jedoch am 23. Dezember als nicht mehr Beschuldigte freigelassen. Die Polizei schließt nicht aus, dass die Drohnensichtungen ein Irrtum waren, es somit gar keine Drohnenflüge gegeben hat. Des Weiteren gibt es bis jetzt keine eindeutigen Aufnahmen der Drohnen."
Quelle:Wikipedia


Und Ian Hudson schreibt:
Laut FOIA-Anfragen sind keine Drohnen nachgewiesen Die Nachwirkungen des Vorfalls in Gatwick führten zu einer Verschärfung der Vorschriften rund um Drohnen und einer Verschärfung der Sicherheitsmaßnahmen an Flughäfen. Und Gatwick wird immer noch regelmäßig in den Medien erwähnt, wenn es um die Gefahren von Drohnen geht.
Aber der Drohnen-Enthusiast Ian Hudson (UAVHive), der im Rahmen von FOIA-Anfragen eingehende Untersuchungen durchgeführt hat, stellt fünf Jahre später fest, dass es keine konkreten Beweise dafür gibt, dass Drohnen im fraglichen Zeitraum in der Nähe des Flughafens Gatwick geflogen sind. „Meine Ermittlungen haben ergeben, dass weder der National Police Air Service, der vom ersten Abend an unter dem Kommando der West Yorkshire Police stand, Gatwick von Polizeihubschraubern mit fortschrittlichen Wärmebildkameras aus überwachte, noch die Royal Air Force, die die Falcon Shield-Drohne betrieb.“ Das Erkennungssystem traf am Abend des 21. Dezember vor Ort ein und beobachtete Drohnen. Darüber hinaus hat das britische Airprox Board offiziell bestätigt, dass in Gatwick keine Airprox-Vorfälle im Zusammenhang mit Drohnen registriert wurden“, fasst Hudson die Ergebnisse seiner FOIA-Anfragen zusammen.
Quelle:UAVHive

Die heutigen srengen Vorschriften haben wir mit Sicherheit auch diesem, bis heute ungeklörten Vorfall im England zu verdanken. Er zeigt uns, wie schnell ein (vermeintlicher oder echter) Vorfall mit einer Drohne unsere "Freiheit" einschränken kann. Wir tun deshalb gut daran, uns strikte an die Vorgaben zu halten um unser Hobby oder unser Gewerbe weiterhin mit Drohnen ausüben zu können.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert